Battlefield 2042 im Test

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EA und DICE melden sich drei Jahre nach dem letzten Ableger mit Battlefield 2042 zurück. Mit drei Erfahrungen, dynamischen Karten und gigantischen Schlachten für 128 Spieler unterscheidet sich der achtzehnte Teil der erfolgreichen Battlefield-Reihe deutlich von seinen Vorgängern. Dennoch legte der futuristische First-Person-Shooter aufgrund einiger Bugs einen holprigen Start hin. Dennoch handelt es sich bei Battlefield 2042 um einen ganz besonderen Teil der erfolgreichen Battlefield-Reihe. Was Battlefield 2042 so besonders macht, zeigen wir in unserem Test.

Battlefield 2042 bietet mit All-Out Warfare, Hazard Zone und Portal drei spannende Modi und legt seinen Fokus damit ganz klar auf den Multiplayer. Das Kriegsspiel kommt mit umfangreichem Content daher und hebt sich damit deutlich von Battlefield 5 ab. Die drei großen Spielmodi beinhalten insgesamt 13 Maps. Es sollte also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Einen Einzelspielermodus gibt es diesmal nicht. Dafür gibt es im Multiplayer KI-Soldaten, die die Server füllen sollen und das Matching somit vereinfachen. Dies gilt aber nur für Matches in den Modi Eroberung und Durchbruch. Darüber hinaus lässt sich Battlefield 2042 im Koop spielen, also gemeinsam mit Freunden gegen die KI. Wer seine Skills für den Multiplayer trainieren möchte, könnte theoretisch sogar allein gegen die KI spielen.

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All-Out Warfare bietet uns die klassischen Battlefield-Schlachten auf sieben dynamischen Karten, auf denen insgesamt 128 Spieler zu Land, zu Wasser und in der Luft kämpfen. Als Transportmittel stehen Panzer, Helikopter, gepanzerte Fahrzeuge und Kampfjets zur Verfügung. In Eroberung werden Kontrollpunkte eingenommen und Tickets der gegnerischen Einheiten bis auf Null reduziert. Bei Durchbruch nehmen Angreifer Teams einen oder mehrere Flaggenpunkte ein und rücken dann zum nächsten Sektor vor. Das Vorrücken der generischen Einheiten muss durch das Verteidigerteam verhindert werden. Die zwei altbekannten und beliebten Modi Eroberung und Durchbruch unter dem Banner von „All-Out Warfare“ erinnern an Vorgänger wie Battlefield 3 und machen auch diesmal einen irrsinnigen Spaß. 

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Eine Serverbrowser oder gar eine Kartenauswahl sucht man diesmal vergebens. Dafür werden Spieler schnell mitten in actiongeladene Gefechte katapultiert. Ladezeiten und automatische Serversuche sind schnell. Im Spiel wird man automatisch einem Squad zugeteilt und kann dieses auf dem Server auch nicht mehr wechseln. Wenn eine Party mit Freunden zusammengestellt wurde, versucht das Spiel den Spielcharakter in ein gemeinsames Team zu stecken. Auch bei der Punkteliste verfolgt DICE einen anderen Ansatz und verzichtet ganz auf eine vollständige Auflistung aller Spieler und deren Erfolge oder Kills. In Battlefield 2042 gibt das Punkteboard lediglich eine kompakte Auswertung mit eigenen Statistiken sowie den besten Squads aus. 

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Die squadbasierte Modus Hazard Zone verfolgt ein ganz anderes Konzept, bei dem acht Teams aus je vier Specialists Datenlaufwerke ergattern und in zwei Extraktionsphasen ausfliegen lassen. In den kleineren Maps kommen sogar KIs zum Einsatz. Als Belohnung winken Credits für eine bessere Ausrüstung. Die Credits können aber nur vor einem jeden Match eingesetzt werden. Wer Teil eines schwachen Teams ist, wird wahrscheinlich sehr oft leer ausgehen. So entsteht nach und nach ein Missverhältnis zwischen starken und schwachen Teams. Umso essenzieller sind die Fähigkeiten und Zusammenstellungen der Squads vor dem Einsatz. Aber auch im Spiel heißt es gut überlegt und vorsichtig vorrücken und mit taktischem Geschick das gegnerische Squad belagern. 

Battlefield 2042 – Hazard Zone

Mit Portal bekommen Spieler die Möglichkeit, alte Teile der Serie auf modernisierten Karten zu spielen. Dazu gehören Bad Company 2, Battlefield 3 und Battlefield 1942. Darüber hinaus gibt es einen webbasierten Builder, um eigene Erlebnisse zu erstellen, zu teilen und zu spielen. Der Modus beinhaltet auch einen Regel-Editor. Das alte Spielgefühl bleibt dabei größtenteils erhalten, denn hier kommt das alte und beliebte Klassensystem zum Einsatz.

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Karten

Battlefield 2042 bietet actiongeladene Gefechte auf abwechslungsreich gestalteten Karten. Die weitläufigen Maps haben aber auch einen entscheidenden Nachteil, denn einige davon bieten kaum Deckungsmöglichkeiten und somit auch wenig Spielraum für eine taktische Vorgehensweise. Durch die langen Laufwege ist man oft gefundenes Fressen für die Scharfschützen. Alternativ bieten sich zwar große Fahrzeuge wie Panzer, Mienenfahrzeugen oder Trucks an, aber auch zu Fuß möchte man eine Schlacht entscheiden können. Die Karten sind alle völlig unterschiedlich und abwechslungsreich, wirken allerdings sehr steril und die große Zerstörung von Gebäuden bleibt ebenfalls aus.

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Spezialisten

In Battlefield 2042 gibt es Spezialisten, die das bekannte Klassensystem aus den Vorgängerteilen ablösen. Statt Sturmsoldat, Sanitäter, Pionier und Aufklärer gibt es zehn Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gadgets. Der vierte Spezialist im Bunde heißt z.B. Casper, kommt aus Südafrika und ist ein Einzelgänger. Sein Gadget ist eine sogenannte „Drohne OV-P“. Die Aufklärungsdrohne kann bewegliche Ziele spotten oder für entsprechende Waffensysteme markieren. Die einzelnen Spezialisten mit ihren Gadgets fügen sich sehr gut in das Spiel hinein und bieten damit wesentlich mehr Spielefreiheit als das altbekannte Klassensystem. 

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Leider können alle Spezialisten auf die gleichen Waffen und Gadgets zurückgreifen. Das hat den Nachteil, dass alle Spieler das gleiche machen können und nicht mehr auf die Teammitglieder angewiesen sind. Apropos Team: Auch bei der Punktevergabe gibt es Änderungen. Das Wiederbeleben bringt genauso viele Punkte wie ein Kill. Das Helfen wird allerdings kaum belohnt.

Levelsystem

Am grundlegenden Levelsystem hat sich kaum etwas verändert. Für sämtliche Aktionen wie Kills und Eroberung erhalten Spieler Erfahrungspunkte (XP). Neu in Battlefield 2042 ist, dass die Entwickler den Fokus diesmal auf Objectives und Teamplay legen. So wird z.B. das Zusammenspiel mit dem eigenen Squad, aber auch das Einnehmen von Objectives belohnt. Die einzelnen Ribbons wurden im Vergleich zu den Vorgängerteilen auf 3 Stufen erweitert. Belohnungen freischalten funktioniert durch das Leveln automatisch. Um Waffen und Fahrzeuge zu erweitern, müssen diese im Spiel verwendet werden.   

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Technik

Battlefield 2042 setzt, wie Battlefield 5 auch, auf die Frostbite 3 Engine. Aus grafischer Sicht ist der Sprung deshalb nicht allzu groß. Zudem sehen die Karten steril und detailarm aus. Auch lässt sich kaum etwas in der Umgebung zerstören. Bei einigen Gebäuden lassen sich zwar Wände wegsprengen, ein kompletter Einsturz bleibt aber aus. Lediglich im Portalmodus lassen sich die meisten Gebäude zerstören.

Das Spiel bietet im neusten Teil der Reihe ein dynamisches Wettersystem, das auf den ersten Blick spektakulär wirkt, es aber nicht wirklich ist. Fahrzeuge und Spieler werden durch die Luft gewirbelt und die Sicht eingeschränkt. Dabei bleibt es dann aber auch.

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Auch bei der Steuerung muss DICE definitiv mit einem Update nachlegen. Die Waffen sind auf langer und mittlerer Distanz noch viel zu ungenau. Auch die Fahrzeuge wie das Hovercraft lassen sich zum Teil nur schwer bendigen und reagieren zu empfindlich. Die Spezialisten lassen sich sehr gut steuern.

Die Soundkulisse ist auch diesmal absolut klasse und lässt keine Wünsche offen. Vor allem bei den Hubschraubern wurde nachgelegt, und zwar nicht nur hinsichtlich Motor- und Triebwerksgeräusche.

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Ansonsten konnten wir zum Zeitpunkt dieses Tests auch nach über 30 Stunden Spielzeit keine größeren Bugs feststellen. Zwar hatte Battlefield 2042 vor allem während dem Early-Access-Start mit Performance Problemen und niedrigen FPS zu kämpfen, aber mittlerweile scheint das kein großes Problem mehr zu sein. Zumindest konnten wir auf einen Gaming-Rechner mit AMD Ryzen 7 3700X, 32 GB RAM und GeForce RTX 2070 SUPER auch mit höchsten Einstellungen keine Performance Probleme feststellen.

Fazit

Battlefield 2042 hat von der Fachpresse einiges an Kritik einstecken müssen und das, obwohl die Entwickler vieles richtig gemacht haben. Da wären z.B. die imposanten weitläufigen Karten oder die Spezialisten, die durch einzigartige Fähigkeiten und Gadgets viel Abwechslung ins Spiel bringen. Dennoch scheint es sich für viele Fans noch nicht so wie das Battlefield anzufühlen, das Spieler*innen gewohnt sind. Immerhin scheint der Portal Modus die anderen beiden Modi in den Schatten zu stellen und genau das zu bieten, was sich Fans seit Jahren wünschen. Insgesamt bereitet Battlefield 2042 aber sehr viel Freude und weiß die Spieler bei Laune zu halten. 

Neben einigen Bugs Hovercrafts, die Wolkenkratzer hochfahren können, wurde auch die Technik kritisiert. Der größte Kritikpunkt ist die Performance sowie niedrige FPS. Wir hatten auch mit einem Mittelklasse Gaming-Rechner sowie besten Einstellungen keine Probleme mit Battlefield 2042. Optisch gibt es zwar Verbesserungsbedarf, aber im Großen und Ganzen gefallen die neuen weitläufigen Karten. Und die Soundkulisse ist wie immer atemberaubend.

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