Undercover – Operation Wintersonne von ANACONDA/dtp spielt im vom Zweiten Weltkrieg zerrütteten Europa. Dabei entwirft die Story des Adventures ein schreckliches Was-wäre-wenn-Szenario. Der brilliante Wissenschaftler Dr. Russel wird vom britischen Geheimdienst MI6 nach Berlin geschickt. Doch Russel ist alles andere als ein ausgebildeter Agent und bekommt deshalb Verstärkung vom Geheimdienst. Doch welchen Agenten vom Geheimdienst kann er überhaupt trauen und wer verfolgt ein anderes Ziel?
Die Geheimmission
Es ist der 8. Januar 1943, als das Telefon des britischen Physikers Dr. John Russel klingelt. Der noch ahnungslose Wissenschaftler wird in das Büro von Colonel Travers gebeten, wo er die Echtheit einiger Dokumente prüfen soll. Dr. Russel muss zu seinem Entsetzen feststellen, dass die Akten echt sind. Dabei handelt es sich um Baupläne einer deutschen Massenvernichtungswaffe, der Uranbombe. Das Waffensystem scheint eine unmittelbare Bedrohung für England darzustellen. Doch Dr. Russel ist Wissenschaftler und kein ausgebildeter Spion. Deshalb wird er während seines Aufenthalts in Deutschland von einem MI6 Agenten namens Peter Graham begleitet. Die Aufgabe von Agent Graham besteht also darin, Dr. Russel nach Berlin zu schleusen und dort die Vollständigkeit der Dokumente anhand der Expertise Dr. Russels zu verifizieren. Später treffen die beiden in Deutschland auf weitere Kontaktpersonen und Anne Taylor, die ebenfalls mit der Sache vertraut ist. Doch schnell wird klar, dass jemand etwas zu verbergen hat, denn nicht jeder spielt mit offenen Karten.
Der erste Einsatz
Wir beginnen das Spiel also im Büro von Colonel Travers. Noch während dem Intro werden wir aus dem Büro gebeten und dürfen uns schon mal mit der Tatsache anfreunden nach Berlin zu reisen. Doch wir sind neugierig und nehmen uns vor dem Kellerfenster den Stab und aus dem Mülleimer die Kartoffel. Mit der Kartoffel lässt sich die Krähe leicht weglocken. Nun kombiniert man den Stab mit einem Ast vom Baum und das ganze zusammen mit dem Fenster. Doch viel vom Gespräch bekommen wir trotzdem nicht mit, den die Reise beginnt …
In Berlin angekommen gilt es nun zwei Wachen vor dem Kaiser-Wilhelm-Institut abzulenken. Da Agent Graham und die Kontaktperson Schmidt noch keinen Ablenkungsplan haben, beginnen wir mit dem Erkunden der Umgebung und schauen uns als aller erstes den Lieferwagen an. Dort entdecken wir in einer Schachtel verschiedene chemische Flüssigkeiten. Auf dem Boden entdecken wir noch einen handgeschrieben Zettel und einen Stein. Im Lieferwagen finden wir außerdem einen Schlauch, den wir mit einer leeren Flasche aus dem Inventar kombinieren und am LKW-Wassertank halten. Nachdem wir alle gefundenen Gegenstände in unserem riesigen Inventar analysiert haben, sprechen wir mit Peter Graham und dem Kontaktmann. Wir bekommen ein Messer zugesteckt, das wir später sicherlich noch brauchen werden. In der Flasche mit der Flüssigkeit vermischen wir Eisenvitriol mit Steinsalz. Als nächstes wird der Schlauch am LKW befestigt und als Steinschleuder benutzt. Die Wachen sollten jetzt für einige Zeit abgelenkt sein. Doch die Eingangstür ist wie erwartet verschlossen. Wir schieben also das Taschentuch unter der Tür durch und drücken den Schlüssel mit dem gespitzten Bleistift aus dem Schlüsselloch. Da der Schlüssel aber nicht durch den Türschlitz unten passt, lassen wir unser zusammengemischtes Mittel aus der Flasche durch das Schlüsselloch laufen. Das Schloss ist geknackt …
Rätseldesign
Das eben genannte Beispiel ist ein typisches Vorgehen in Operation Wintersonne. Viele Rätsel bauen aufeinander auf und einige Gegenstände können auch mehrmals zum Einsatz kommen. Die Entwickler haben sich vor allem beim Rätseldesign sehr viel Mühe gegeben. So muss sich der Spieler nicht erst stundenlang mit verschiedenen Charakteren unterhalten, um die Story voranzutreiben. Stattdessen wird man mitten ins Geschehen katapultiert und muss erste Aufgaben lösen. Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass nicht alle Rätsel gleich sind. Mal muss der Spieler verschiedene Gegenstände kombinieren und ein anderes Mal wird man mit mechanischen Rätseln wie Zahnrädern konfrontiert. Zwar kann da die eine oder andere Kombination von unterschiedlichen Gegenständen zum reinen Geduldsspiel werden, doch mit etwas Logik sicherlich leicht zu bewältigen. Eingefleischte Adventurefans können hier auf die Hilfsfunktion verzichten, die das Aufspüren von Objekten und Gegenständen erleichtert. Natürlich wurde auch dafür gesorgt, dass der Spieler in Zeitdruck gerät. In bestimmten Situationen wird eine kleine Uhr eingeblendet, die auch den Tod des Wissenschaftlers bedeuten kann.