Der kanadische Hersteller BlackBerry präsentiert mit dem Z30 ein neues Flaggschiff. Der Nachfolger des BlackBerry Z10 ist ebenfalls ein reines Touchscreen-Smartphone. Mit seinem 5-Zoll-HD-Display ist das BlackBerry Z30 aber deutlich größer als sein Vorgänger und darüber hinaus mit einigen neuen Funktionen ausgestattet. Ob dem BlackBerry Z30 dabei der Spagat zwischen Business und Freizeit gelingt, erfahren Sie in unserem Test.
Design und Verarbeitung
BlackBerry hat sich mit den beiden All-Touch-Smartphones Z10 und Z30 von seiner klassischen Tastatur verabschiedet und setzt nun ebenfalls auf Touchscreens. Dennoch hat man bei der Entwicklung des Z30 Komponenten des BlackBerry Z10 und des BlackBerry Q10 kombiniert. Wie schon sein Vorgänger ist das BlackBerry Z30 ein reines Touchscreen-Smartphone ohne echte Tastatur. Die einzigen Tasten, die gedrückt werden können, sind die an den Gehäuseseiten. Dort befinden sich eine Ein- und Ausschalttaste, die Lautstärkeregelung sowie eine Zusatztaste, die der Spracherkennung dient. Die voreingestellten Standardtasten für Telefonie, Suche und Kamera sind über das Touchscreen zu erreichen, aber nicht frei belegbar.
Auch bei den Anschlüssen orientiert sich das Z30 an seinem Vorgänger. Das Gerät verfügt sowohl über einen Micro-USB- als auch über einen Micro-HDMI-Port. Die Steckplätze für die Micro-SIM-Karte und Micro-SD befinden sich beide wie gewohnt hinter der Cover-Schale, die aus Glass Weave besteht, einer carbonartigen Wabenstruktur. Damit ist das Z30 nicht nur rutschfest, sondern bietet auch einen sehr guten Grip. Im Vergleich zu einfachen Kunststoffschalen ist dieses Material weitaus widerstandsfähiger. Darüber hinaus sieht die Rückseite hochwertiger aus und ist weniger anfällig für Fingerabdrücke und andere Verschmutzung. Insgesamt ähnelt die Rückseite der Kevlar-Oberfläche der Motorola-RAZR-Smartphones.
Obwohl das BlackBerry Z30 dem Vorgänger in vielerlei Hinsicht ähnelt, gibt es beim aktuellen Topmodell einen markanten Unterschied zum BlackBerry Z10. Das Flaggschiff ist mit seinem 5-Zoll-HD-Display deutlich größer als sein Vorgänger mit seinem 4,2-Zoll-Touchscreen. Aber auch das Gehäuse ist trotz gleicher Displaygröße länger und breiter als das der Konkurrenten Sony Xperia Z oder Samsung Galaxy S4. Durch das recht große Gehäuse liegt es alles andere als bequem in der Hand und kann nur schwer mit einer Hand bedient werden. Darüber hinaus ist es in der Tiefe etwas zu dick ausgefallen. Dennoch kann man den Hersteller keine Vorwürfe bezüglich des Designs machen. Denn zumindest optisch kommt das Z30 seinem Konkurrenten HTC One ziemlich nah. Während man am unteren Bildschirmrand einen silbernen Kunststoffrahmen findet, geht am oberen Bildschirmrand die Glasoberfläche des Touchscreens nahezu nahtlos in das Gehäuse.
Die Front bietet außerdem einen Lautsprecher, eine Frontkamera, einen Sensor, eine Benachrichtigungs-LED und ein Mikrofon. Zwei weitere Mikrofone wurden an der Gehäuseseite verbaut, um Umgebungsgeräusch zu unterdrücken. Diese leisteten in unserem Test erstaunlich gute Arbeit. Aber auch auf der Rückseite finden sich neben der Kamera mit LED-Blitz ein Lautsprecher- und Mikrofon-Port sowie zwei Lautsprecher mit reichlich Leistung für Stereosound. Hinter der Schale verbirgt sich der 2.880 mAh starke Akku, der fest verbaut ist und somit auch nicht herausnehmbar ist.
Das Gehäusedesign und die Verarbeitung machen einen sehr guten Eindruck. Knarzgeräusch konnten wir ebenso wenig feststellen wie Verarbeitungsfehler oder unvorteilhaft positionierte Tasten. Mit 170g gehört das BlackBerry Z30 zwar nicht zu den leichtesten Kandidaten, aber dafür präsentiert sich das Gerät in einem schicken Design. Auch die abgerundeten Ecken und die gewölbte Rückseite gefallen auf Anhieb. Dadurch liegt es mindestens genauso gut in der Hand wie ein Xperia Z1, dessen Gehäuseform zwar deutlich kleiner, aber auch kantiger ausfällt. Eine Sache haben aber alle Smartphones mit einem 5 Zoll großem Display gemeinsam. Sie können alle mit einer Hand nur schwer bedient werden.